912 Jahre Kadenbach: 1110 - 2022
Kadenbach wurde im am 1. August 1110 als „Catenbach“ erstmals urkundlich erwähnt, als der Trierer Erzbischof Bruno dem Florinsstift zu Koblenz ein Haus zu Errichtung eines Hospitals schenkte und mit Gütern in Kadenbach ausstattete. Im Jahr 1216 übertrug Erzbischof Theoderich II. das Hospital und die zugehörenden Güter an den Deutschen Orden in Koblenz. Der Deutsche Orden hatte bis 1809 die Grundherrschaft in Kadenbach.[2] Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Alflen landesherrlich zu Kurtrier und war dem Amt Ehrenbreitstein zugeordnet. Innerhalb des Amtsbezirks gehörte Kadenbach zum „Gericht in der Augst“ zu dem auch Arzbach, Eitelborn und Neuhäusel gehörten. Im Trierer Feuerbuch aus dem Jahr 1563 sind 14 Feuerstellen (Haushalte) in Kadenbach (Cadenbach) verzeichnet, im Jahr 1684 waren es 21.[3]
Durch den Reichsdeputationshauptschluss gelangte Kadenbach mit dem Amt Ehrenbreitstein 1803 zum Fürstentum Nassau-Weilburg bzw. ab 1806 zum Herzogtum Nassau und wurde 1816 dem Amt Montabaur zugeteilt. 1866 folgte der Übergang zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte die Gemeinde ab 1867 zum Unterwesterwaldkreis in der Provinz Hessen-Nassau. Kadenbach gehört seit 1946 zum Land Rheinland-Pfalz und seit 1974 zum neu gebildeten Westerwaldkreis.
Das erste Schulgebäude von Kadenbach wurde 1836 vollendet, bereits 1878 folgte die Fertigstellung des neuen Schulgebäudes. Das bisherige Schulgebäude wurde daraufhin zur Lehrerwohnung. 1936 wurde die Schreibung „Kadenbach“ der offizielle Ortsname. Zahlreiche Neubauten wurden im 20. Jahrhundert ausgeführt, darunter 1946 bis 1948 die Neuanlage des Sportplatzes, 1950 die Anlegung des Friedhofs und 1953 die Kirche. Der Ausbau der Besiedelung wurde ab 1959 mit der ersten Bebauung der Freiherr-vom-Stein-Straße vorangetrieben. Weitere Siedlungsgebiete kamen in der Römer- (1969 und 1972) und Brunnenstraße (1969), „Auf der Höh“ (1980) und „Auf der Höh II“ (2001) dazu.
1962 wurde ein Brunnen in der Nähe des Sportplatzes gebohrt. 1978 folgte der Abriss des „Backes“. Die Grundschule musste 1986 aufgelöst werden. Ein neuer Kindergarten konnte dagegen 1988 fertiggestellt und 1994 vergrößert werden. Die Friedhofshalle und das Gemeindehaus wurden 1989 vollendet, die Neugestaltung des Dorfplatzes ebenfalls 1994 vorgenommen. 1995 schaffte sich die Gemeinde ein eigenes Wappen an. 1999 wurde der Naturentdeckungspfad „Binnbachtal“ eröffnet, 2000 die Kapelle „Maria in der Augst“ fertiggestellt. In den Jahren 2011/2012 wurde die alte Grillhütte aus den 1970er-Jahren abgerissen und durch ein finnisches Holzblockhaus mit überdachter Terrasse ersetzt.
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Bürgermeister von Kadenbach
- 1948–1959: Josef Nuss
- 1959–1969: Julius Stotz
- 1969–1989: Alois Karbach
- 1989–1994: Heinrich Dombo
- 1994–1997: Hermann Schaa
- 1998–2013: Helmut Marx
- 2013–2024: Ute Kühchen
- 2024 ... Fabian Kirmse
Wappen der Ortsgemeinde Kadenbach
Seit dem 8. Mai 1995 führt die Ortsgemeinde Kadenbach ein eigenes Wappen, das von der Kreisverwaltung in Montabaur genehmigt wurde.
Die Beschreibung des Wappens lautet: "In Silber ein druchgehendes, durchbrochenes schwarzes Tatzenkreuz, darin ein schwebendes rotes Balkenkreuz. Oben links bewinkelt von einem rot bewehrten und rot gezungten schwarzen Adlerkopf."
Die erste schriftliche Erwähnung Kadenbachs findet sich in einer Urkunde des Jahres 1110 n.Chr. Zum Unterhalt des durch den Trierer Erzbischof Bruno (1102-1124) gestifteten Hospitals bei der Stiftskirche St. Florin zu Koblenz bestimmte er unter anderem das Dorf Kadenbach mit all seinem Zubehör sowie 2 Teile des Zehnten an Korn und Hafer in der Augst.
1216 übertrug Theoderich von Wied (1212-1242) mit Zustimmung des Stifts St. Florin das "darniederliegende" Hospital an den Deutschen Orden, der im gleiche Jahr zu Koblenz seine erste rechtrheinische Niederlassung gründete. Seit dieser Zeit, uns zwar bis zu dren Auflösung 1809, gehörte Kadenbach zur Ballei des Deutschherrn zu Koblenz.
Im Kadenbacher Wappen erinner das dem schwarzen Ordenskreuz nachempfundene Tatzenkreuz und ein schwarzer Adlerkopf als Teil des Ganzen an die fast 600jährige Zugehörigkeit zum Deutschordenshaus zu Koblenz. Bis 1802 gehörte Kadenbach zum Kurfürstentum Trier. Das rote Kreuz und die Farbe Silber versinnbildlichen diese kurtrierische Landeshoheit.
Kirmes "Anno dazumal" - Auf diesem Platz steht heute die Kirche
Kadenbach wurde im Jahre 1110 erstmals urkundlich erwähnt.
1110 Erste urkundliche Erwähnung von Cadenbach
1100 - 1500 Die meisten (14) Feuerstellen in der Augst
1216 - 1809 Zugehörigkeit zum Deutschritterorden in Koblenz
1216 Fertigstellung des Zehnthofs
1367 Der Bachlauf Cadenbach, gleichnamig mit Ort Cadenbach, wird erstmalig urkundlich erwähnt.
1528 Cadenbach hat 90 Einwohner (Kinder wurden nicht mitgezählt)
1710 Cadenbach hat 205 Einwohner (Kinder wurden nicht mitgezählt)
1762 Unterhalb von Cadenbach wird eine kleine Mahlmühle (Mühlchen genannt) betrieben
1787 die Einwohnerzahl ist auf 239 angestiegen (Kinder wurden nicht mitgezählt)
1818 Cadenbach hat 268 Einwohner (Kinder wurden nicht mitgezählt), Neuhäusel: 172 Einwohner
1825 Cadenbach wurde um zwanzig neue Häuser gegen Westen vergrößert
1836 Fertigstellung des ersten Schulgebäudes, Cadenbach hat 90 Schulkinder
1837 Große Grippewelle im Frühling (viele Kinder starben)
1840 Cadenbach hat 416 Einwohner (Kinder wurden nicht mitgezählt)
1878 Fertigstellung des neuen Schulgebäudes mit zwei Klassenräumen, das bisherige Schulgebäude wird zur Lehrerwohnung
1900 Cadenbach hat 566 Einwohner
1905 Die Reichsregierung ordnet Ausgrabungsarbeiten am Fichtenkopf zur Suche nach einer Keltensiedlung an
1910 Bau von zwei Wasserwerken und die dazugehörigen Leitungen: "Im Hahn" und "Am Krämer"
1910 Die Fußball-Freunde Cadenbachs gründen den Sportverein
1914-18 Erster Weltkrieg - Cadenbach trauert um 22 Gefallene
1926 Der Sportplatz an der B49 darf um 18m verbreitert und um 23 verlängert werden
1935 Cadenbach erhält eine Haltestelle zur Omnibuslinie Bad Ems und Eitelborn
1936 Umbenennung des Ortsnamens in Kadenbach
1936 Der Kriegerverein baut einen Schießstand im Bereich des heutigen Sportplatzes
1938 wurde mit der Anlage der Tongrube begonnen
1939 Kadenbach hat 520 Einwohner
1939 - 1945 2. Weltkrieg (Kriegsende: 08. Mai 1945)
1945 Im März marschieren die Amerikaner in Kadenbach ein. Eine Ortshälfte muss für das Militär geräumt werden.
1946 Beginn einer dreijährigen Wildschweinplage
1946 - 1948 Neuanlage des Sportplatzes
1949 - Die letzten langjährigen Kriegsgefangene kommen nach Hause zurück
1950 Anlegung des Friedhofs
1953 Fertigstellung und Einweihung der Kirche
1956 Beschluß des Gemeinderats, eine Fläche aus der Gemarkung Kadenbach auszugliedern und an Neuhäusel zu veräußern
1959 Erste Bebauung Freiherr-vom-Steinstraße (damals: Bebauungsplan "Am Butterweg"): 25 Bauplätze
1962 Bohrung des Tiefbrunnens und Bau eines neuen Hochbehälters in der Nähe des Sportplatzes
1967 Erste Bebauungsplan-Erweiterung "Am Butterweg".
1968 Anlage eines Ehrenmals an der Kirche für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege
1969 Erste Bebauung Römer- und Brunnenstraße
1972 Die Augstgemeinden bis auf Arzbach werden der Verbandsgemeinde Montabaur zugeordnet
1972 Der Verkehrsverein baut die Schutzhütte "Schauinsland"
1972 Gemeinderat beschließt Bebauungsplan "Am Krämer" mit 33 Bauplätzen
1972 Fortsetzung der Bebauung Römerstraße
1978 Abriss des "Backes" aus verkehrstechnischen Gründen - Ein kulureller Verlust für Kadenbach
1980 Erste Bebauung Auf der Höh (Bebauungsplan sieht 55 Bauplätze vor)
1982 Einweihung des Arbeitsraumes und Toilettengebäudes auf dem Dorfplatz durch den Verkehrsverein
1986 Auflösung der Grundschule
1987 Fertigstellung des Kindergartens - Einweihung: 01. Februar
1987 Der Tennisclub baut 2 Tennisplätze
1988 Der Sportplatz erhält eine Flutlichtanlage
1989 Fertigstellung der Friedhofshalle mit zwei Aufbahrungsräumen
1989 Friedhofserweiterung und Bau einer Urnenmauer
1990 Einweihungsfeier des neuen Gemeinde- und Feuerwehrhauses
1991 Beschluß des Gemeinderates zum An- und Umbau des Kindergartengebäudes, dmait ein 3-gruppiger Kindergarten entsteht.
1994 Vergrößerung des Kindergartens, Neugestaltung des Dorfplatzes
1995 Anschaffung des Gemeindewappens
1999 Eröffnung des Naturentdeckungspfad "Binnbachtal"
1999 Bau des Tennisheims in Eigenregie des Tennisvereins
2000 Fertigstellung der Kapelle "Maria in der Augst"
2001 Erschließung des Baugebiets Auf der Höh II
2010 Dorfjubiläum: 900-Jahre Kadenbach
2012 Einweihung der neuen Grillhütte
2020 Fertigstellung des Baugebietes Auf der Höh IV