was gibt es Schöneres, als die Nase in ein tolles Buch zu stecken. Da kommt kein Computer mit. Oder kannst du dich mit dem Computer oder ebook-Reader so richtig auf der Couch oder im Bett fläzen. Ein Buch macht alles mit, es spiegelt nicht und geht nicht kaputt, wenn es mal runterfällt. Ein Buch kannst du auch mal in der Sonne liegen lassen, ohne dass es schlapp macht. Selbst wenn dir mal das Lesezeichen rausfällt, zeigt dir das Buch auf welcher Seite du warst - es springt dort einfach ganz leicht auf. Klappt fasst immer bei mir :-) Nun muss ich aber auch sagen, dass ein Buch bei mir schon was aushalten muss. Ich schleppe es überall hin mit, ungeachtet der Gefahren, denen ich es damit aussetze: Getränke jeglicher Art, fettige oder klebrige Naschereien, nasse Gartentische und auch mal ein kleiner Regenguß - all das kann es ab. Auch, wenn es nachts mal in der Besucherritze verschwindet, es nimmt es mir nicht krumm. Wir sehen beim Aufstehen auch oft etwas zerknittert aus. Das gibt sich dann wieder.
Nun, warum sage ich das alles? Ich möchte eine Lanze für den Erhalt der Bücher und auch Zeitschriften brechen. Obwohl ich den Computer in meinem Beruf tagtäglich nutze und es ohne gar nicht mehr ging, so bevorzuge ich doch beim Lesen das gute alte Buch. Das kommt wohl daher, dass ich vor meinem Designstudium eine Lehre in einer Druckerei gemacht habe. Ich habe heute noch den Geruch der Druckfarben und auch der verschiedenen Papiere in der Nase und das Geräusch des guten alten Heidelberger-Drucktiegels. Ja, den konnte ich tatsächlich noch im Einsatz erleben. Ich hatte sogar das Glück, dass mir ein alter Setzermeister beibrachte, wie der Bleisatz funktioniert. Ich war damals ganz stolz, dass ich die einzelnen Bleilettern blind im Setzkasten fand. Meine erste Visitenkarte im Bleisatz hat mich Stunden gekostet und Nerven, weil die Buchstabenabstände einzeln ausgerichtet werden mussten. Heute geht das ruckzuck am Computer. Dafür bin ich auch froh, keine Frage. Aber ein bisschen Nostalgie darf schon sein. Die kommt auch auf, wenn ich an meine Kindheit denke. Von klein auf haben mich Bücher begleitet - es gibt sogar ein Bild, da sitze ich auf dem Töpfchen, ein Schabellchen (Schemelchen) vor mir, auf dem ein Bilderbuch liegt. Nun, heute habe ich andere Lieblingsplätze zum Lesen - und auch andere Lektüre. Ich freue mich aber immer noch an jedem guten Kinderbuch und den verschiedenen Illustrationstilen. Und mal ehrlich, bei den meisten Inhalten können auch wir Erwachsene immer noch was lernen. Wer mit Kindern schon mal ein Wimmelbuch in aller Ruhe durchgesehen hat, der weiß, wieviel Liebe da im Detail steckt. So, jetzt habe ich erst mal genug gelobhudelt.